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Zu einem Messer von
Jürgen Schanz bin ich
durch eine Besuch der Internationalen Messerausstellung
(IMA) 2000 in München gekommen. Eigentlich wollte ich mir
ja nur das Angebot an Jagdmessern anschauen, evtl. einen Skinner
erwerben und ein paar Komponenten für mein Selbstbauprojekt
ausssuchen. Aber dann fiel mein Blick auf zwei
Ausstellungsstücke von Jürgen, ein
großes und ein kleines Taschenmesser mit Titangriff, FrameLock und Tantoklinge. Diese beiden fielen
bei einem Spyderco- und Benchmade-Konsumenten, welcher ein
gewisses Alter erreicht hatte und nun reif für ein
Sebenza von Chris Reeves schien, auf fruchtbaren
Boden.
Hin und Her und immer wieder Hin, ich glaube ich war mindestens 6x beim Stand und habe mit diesen beiden Messern gespielt. Schlußendlich beschlossen "Kühl bleiben, mach ein Photo vom Messer und überlege es Dir in Ruhe, das Messer läuft dir nicht davon und Du kannst später in Ruhe entscheiden".
Denkste! Als ich den Ausstellungsraum schon
verlassen hatte mußte ich doch noch einmal
zurück. Schnurstracks zum Tisch von Herrn Schanz --- dabei
gedacht "Warum mit einem Kleinserienmodell (Sebenza) abgeben, wenn
ich (zumindest beim momentanen $-Kurs) für unwesentlich mehr
ein echtes Custom Knife habe kann" --- und Nägel mit
Köpfen gemacht. Dabei Entscheidungen im Sekundentakt
getroffen.
So habe ich also mein erstes handgefertiges Messer bestellt. Noch kurz gefragt wann es etwa fertig sein wird, "vermutlich bis Weihnachten". Na dann frohes Fest. Heute (2000-12-19) ist es gekommen.
Klingenmaterial | ATS-34@60HRC |
Griffmaterial | Titan 6AL4V |
Klingenstärke | 4mm |
Klingenlänge | 93mm |
Länge geschlossen | 119mm |
Länge geöffnet | 212mm |
Gewicht | 128g |
Oberfläche | glasgestrahlt |
Schliff | leichter Hohlschliff |
Besonderheit | die Zuhaltekraft lät sich über eine Madenschraube in der Verriegelung verstellen |
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Die Verarbeitung des Messers ist erster Klasse und ich kann beim besten Willen keinen einzigen Mangel entdecken. OK, der Innensechskant der ein oder anderen Schraube könnte etwas klarer sein und die Bohrung für den Stop-Pin hat auf der einen Seite einen leichten Grat, der sich mit etwas Gebrauch vermutlich schnell entfernt.
Die Klinge ist absolut zentriert, hat kein feststellbares Spiel
und läuft butterweich. Die Verriegelung ist so eingestellt,
daß bei sanftem Öffnen der halbe Lock hinter der Klinge
sitzt und bei heftigem Öffnen etwa zwei drittel. Erstklassig,
genau so soll es sein. Der Verschluß geht weit genug um die
Klinge sicher offen zu halten und hat trotzdem noch Reserve wenn
er sich mit der Zeit abnutzt. Die Verriegelung zeigt sich von
Spine-Whack Test unbeeindruckt und läßt sich leicht
entriegeln. Für normale Anwendungsfällte scheint mir
keine Gefahr zu bestehen, daß man das Messer aus versehen
entriegelt; Freunde des White-Knuckle Test werden aber aufgrund
des weiten Daumenausschnittes sicher Fälle finden, bei man
das Messer beim Halten entriegeln kann.
Ich bin von dem Messer absolut begeistert und kann es nur weiterempfehlen. Bevor ich mir eineinhalb bis drei (je nach dem) Benchmade, Spyderco oder Microtech in die Wohnung lege ist mir ein solcher Schatz allemal lieber.
Martin Glinski |