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Um das Messer besser einordnen zu können erst einmal das
Messer zusammen mit einem Spyderco Starmate und einem Benchmade Mel
Pardue. Wie man sieht, ein schon recht kleines Messer; das
Benchmade ist ein sehr kleines Messer. Noch etwas kleiner
gibt ein Messer in meinen Augen keinen Sinn mehr. Das kleine
Pointguard ist gerade so klein, daß man es noch gut, auch bei
etwas längerem Daumen, einhändig öffnen kann und
für alltägliche (Stadt-) Aufgaben auch groß genug
um es anständig fassen zu können und eine ausreichende
Klinge zu haben.
Das Messer, welches ich verschenken werde und deshalb auch nicht richtig testen kann, machte auf den ersten Blick gleich einen hervorragend verarbeiteten Eindruck. Alle Oberflächen wirken wertig, der Klingengang ist weich und gleichmäßig, das Klingenspiel nahe Null.
Das Messer fühlt sich solide an und es ist kein Plastik weit und breit zu erkennen.
Ein Kritikpunkt, der hier auffällt ist der Clip. Für meinen Geschmack ist er etwas zu lapprig und er paßt optisch mit seiner glänzenden Oberfläche nicht so recht zum matten Griff. Allerdings ist er schön geformt und stört beim Halten nicht.
Der Klingenschliff ist recht weit hochgezogen und weißt einen ausgeprägten Hohlschliff auf. Das Messer kam scharf genug um sich am Arm zu rasieren, wenn auch der Schliff etwa rauh ist, was aber bis jetzt bei allen fabrikgefertigten Messern, welche ich bis jetzt gesehen habe so ist. Die Klinge ist mattiert (perlgestrahlt?) und auch sie weist eine einwandfreie Verarbeitung auf.
Da ich das Messer nicht benutzt habe kann ich zur reellen Schnitthaltigkeit keine Aussage machen. Der verwendete AUS-6M Stahl wird sicher nicht mit den höherwertigen rostfreien Stählen wie ATS/RWL-34, 440V, 420V, etc. mithalten können, aber für ein Messer, welches man nicht allzuoft einsetzt dürfte es schon reichen, allerdings würde ich mir einen etwas besseren Stahl für diese feine Messer wünschen. Dann dürfte es natürlich auch ein paar Mark mehr kosten.
Das Messer besitze als Sicherung gegen das versehentliche wegklappen des LinerLocks das sog. LAWKS-System (Lake And Walker Knife Safety). Dieses läßt sich durch vor- bzw. zurückschieben des gezeigten Hebels aktivieren bzw. deaktivieren.
Im aktivertem Zustand schiebt sich eine Blechlippe hinter das LinerLock und verhindert so, daß sich der Liner seiner Aufgabe die Klinge zu fixieren entziehen kann.
Dieses System ist sehr einfach und auch recht intuitiv zu bedienen und dient noch dazu im aktiviertem Zustand als Druckabstützung für den Daumen. Mir gefällt es.
Alles sehr schön bis hierher, aaaaaber ...
Soweit wie in der Abbildung zu sehen ließ sich die Klinge nur gegen den Reibungswiderstand herausklappen, erst nach diesem Punkt griff der Zurückhaltemechanismus der Zurückhaltekugel im Liner. Das ist natürlich ein böser --- da sicherheitsrelevanter --- Fehler. Deshalb habe ich das Messer dann auch prompt umgetauscht und erfreulicher Weise hatte das Ersatzmesser dieses Problem nicht.
Wäre beim ersten Messer nicht das oben geschilderte Problem aufgetreten würde ich das Pointguard voll und ganz empfehlen können. So kann ich es immer noch empfehlen, muß aber dazu raten es vor dem Kauf auf dieses Problem hin zu untersuchen bzw. nur da zu bestellen wo man es auch problemlos wieder umtauschen kann wenn es fehlerhaft ist. Mir hat das Messer optisch und funktional sehr zugesagt (eine wahre Schönheit) und der damit Beschenkte ist auch glücklich damit und hat es (trotz wenig sanftem, und täglichem Umgang damit) noch nicht geschafft es zu ruinieren.
Martin Glinski |